6 Monate…

und 5 Tage ist es her, dass ich weggefahren bin ohne zu wissen, dass ich nie zurückkommen kann. Inzwischen schiebt Paul ganz normalen Dienst bei den Dresdner Verkehrsbetrieben. Ein paar Dienste lang hat er noch einen Lehrfahrer neben sich, aber inzwischen transportiert er selbst Menschen durch die Stadt. Und ich gucke sofort, wo er gerade ist, wenn ich irgendwo in den Medien mal wieder von einem Unfall mit beteiligter Straßenbahn lese. Das häuft sich im Moment, meist sind es Radfahrer… ist wird zeitig dunkel und viele von denen sind ohne jegliches Licht am Rad unterwegs. Das macht mir Angst. Guck…

Mitte September
Mitte September – 90 Meter dank angehängtem Zug

Da, hinter der Scheibe, kann man ihn erahnen. Stolz isser – und ich bin es auch. Inzwischen ist seine Freundin mit nach Dresden in die WG gezogen. Sie hat das Abi in der Tasche und versucht es mit dem Studentenleben. Bisher lief für Paul ja alles wie geplant.

Abgesehen davon… Micha, Du fehlst.
Natürlich habe ich genug Trubel um die Ohren und wenig Zeit zum Grübeln. Vor ein paar Wochen wurde meine Mutter von der Polizei aufgegriffen und es gab gewaltig viel Aufregung um diesen Zwischenfall. Vielleicht rege ich mich auch viel zu sehr auf, ich habe in der Folge nach anderen Lösungen gesucht und Nichts gefunden, was mich wirklich mehr beruhigen würde. Möglicherweise steht da ein Umzug an. Der Heimbetreiber baut selbst eine spezielle Einrichtung, aber ich bin so unsicher, was Richtig und was Falsch ist…

Und auch ich selbst schiebe da eine Entscheidung vor mir her. Einerseits will ich ja genau das, andererseits: Ich und mich festlegen? Dünnes Eis, ganz dünnes Eis. Ich würde so gern hören wollen, was Du dazu sagst. Vielleicht würde ich genau das tun, vom dem Du meinst, ich solle es lassen… aber Du fehlst einfach. Zum Reden. Zum Anlehnen. Zum Anmotzen.

Irgendjemand versucht Dich anzurufen. Ende September dann bis zu 4 mal am Tag. Keine Ahnung, wer das ist – ich sehe nur die Weiterleitung auf die Handynummer. Aber das sehe ich noch immer, offenbar ist nach wie vor Nichts geklärt. Wir haben manchmal gesprochen, was wäre wenn… Um so weniger glaube ich, dass alles seine Richtigkeit hat so wie es jetzt ist. SO dürfte es nicht sein, das ist falsch. Respektlos. Würdelos.

Es ist herbstlich kalt geworden, wenn ich abends auf dem Balkon gehe und den ‚dicksten‘ Stern am Himmel suche. Manchmal sieht man gar keine Sterne, aber die sind da irgendwo…

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